10 Jahre "Kino & Kirche"
Mittwoch, 13. Januar 2010, 17 und 20 Uhr im Olympia-Kino Bissingen:
Das Festmahl im August
(Italien 2008, 75 Min., Italienisch mit deutschen Untertiteln)
Mit Gästen aus der Italienischen Katholischen Gemeinde Bietigheim-Bissingen

Mitte August in der römischen Sommerhitze, kurz vor einem der wichtigsten Feiertage des Landes, dem so genannten „Ferragosto“, 15. August – Mariä Himmelfahrt. Wer kann, nimmt sich frei und fährt aufs Land oder ans Meer. Nur der weißweindurstige Gianni nicht, der mit seiner dominanten alten Mutter unter einem Dach lebt und sich aufopferungsvoll um sie kümmert. Weil der in die Jahre gekommene Junggeselle einfach nicht nein sagen kann, hat er es aber nicht nur mit einer, sondern plötzlich gleich mit vier alten Damen zu tun. Und alle vier sind äußerst eigensinnig und alles andere als pflegeleicht...
„Eine sanfte, charmante und außergewöhnliche Situationskomödie, die ohne dramaturgische Spitzen und auch weitgehend ohne Sentimentalität auskommt (...) stets familiär und intim, wofür vor allem das naturalistisch ungezwungene Schauspiel der vier Hauptdarstellerinnen sorgt. In römischen Seniorenheimen angeworben, stehen sie alle zum ersten Mal vor der Kamera.“
(Neue Zürcher Zeitung)
Mittwoch, 10. Februar 2010, 17 und 20 Uhr im Olympia-Kino Bissingen:
Waltz with Bashir
(Israel/Deutschland/Frankreich 2008, 87 Min.)

Eines Nachts in einer Bar erzählt ein alter Freund dem Regisseur Ari Folman von seinem Alptraum. Ein Alptraum, in welchem er von 26 dämonischen Hunden gejagt wird. Jede Nacht - immer die gleiche Anzahl an Hunden. Die beiden kommen zu dem Schluss, dass ein Zusammenhang zu ihrem Einsatz im ersten Libanon Krieg Anfang der 80er Jahre bestehen muss. Ari ist verblüfft, dass er jegliche Erinnerung an das damals Geschehene verloren hat. Er beschließt, alte Freunde und Kameraden aufzusuchen und mit ihrer Hilfe diese Lücke in seinem Gedächtnis wieder zu füllen.
Basierend auf realen Interviews und Ereignissen ist „Waltz with Bashir“ der erste animierte Dokumentarfilm in Spielfilmlänge. Regisseur, Autor und Produzent Ari Folman hat die Reise in seine Vergangenheit – eine Reise in die Jugendkultur der 80er Jahre und das West-Beirut während des ersten Libanonkrieges - auf fantastische und packende Art visualisiert. Nominiert für einen Oscar.
„Bringt Spiel- und Dokumentarfilm auf nie gesehene Weise zusammen. Apocalypse now.“
(Süddeutsche Zeitung)
Mittwoch, 10. Mrz 2010, 17 und 20 Uhr im Olympia-Kino Bissingen:
Taking Woodstock
(USA 2009, 121 Min.)

Eigentlich träumt der junge Elliot von einer Karriere als Innenausstatter in New York City. Doch das marode Motel seiner Eltern steht kurz vor der Pleite. Also kehrt er in sein Heimatdorf zurück und versucht, die bevorstehende Zwangsvollstreckung abzuwenden. Als er erfährt, dass einem groß angekündigten Open Air Konzert die Genehmigung entzogen wurde, wittert Elliot seine Chance: Er bietet den Veranstaltern als Austragungsort die Kuhwiese auf dem elterlichen Grundstück an, ohne zu ahnen, welche gewaltige Welle er damit lostritt ...
Eine bunte und mitreißende Komödie, die zurück in das Jahr 1969 führt, zu einem legendären Ereignis, das das Lebensgefühl einer ganzen Generation bestimmte: Woodstock! Dass das Musikfestival aber auf einer Kuhwiese in tiefster Provinz nahe der Kleinstadt Bethel im Bundesstaat New York begann, wissen nur wenige. Davon erzählt der Film.
„Eine hinreißende Komödie, die durch ihren Reichtum an Charakteren, durch die Lebensfreude, die sie nicht nur darstellt, sondern in beinahe jeder Einstellung transportiert, bezaubert.“
(Frankfurter Rundschau)
Mittwoch, 14. April 2010, 15, 17.30 und 20 Uhr im Olympia-Kino Bissingen:
Looking for Eric
(Großbritannien/Frankreich/Italien/Belgien/Spanien 2009, 119 Min.)
Gast: Ralph Klenk, Fanbeauftragter des VfB Stuttgart

Briefträger Eric ist am Ende! Im Job läuft nichts mehr nach Plan, und zuhause mit den beiden Stiefsöhnen erst recht nicht. Doch das wäre vermutlich alles zu verkraften, hätte der Fußballfan nicht vor 25 Jahren seinen größten Fehler begangen und die Liebe seines Lebens, Lily, sitzen gelassen. Es gibt nur einen Mann, der Eric helfen kann: Eric Cantona, der legendäre Stürmer von Manchester United. Plötzlich sitzt der Fußballer leibhaftig in der Küche seines Namensvetters – und die „Operation Cantona“ kann beginnen. Und von seinem Idol lernt Eric endlich, dass man auch mal Nein sagen muss, um ein Ja zu bekommen.
„Der Film überzeugt durch seinen Humanismus und durch sein mit viel Humor vermitteltes Plädoyer für Solidarität. Sehenswert.“
(film-dienst)
Lange Filmnacht mit „Best of 10 Jahre Kino & Kirche“
Mittwoch, 12. Mai 2010, 17 Uhr:
Saint Ralph – Wunder sind möglich
(Kanada 2004, 98 Min.)

Kanada, Ende der 1950er Jahre: Der 14jährige Ralph ist ein ganz normaler Teenager und besucht ein katholisches Internat. Sein Vater ist tot, seine Mutter ist ins Koma gefallen. Als eine Krankenschwester ihm sagt, dass nur ein Wunder seine Mutter wieder aufwecken kann, hofft Ralph auf ein solches Wunder. Und bald weiß er, der alles andere als eine Sportskanone ist, auch genau, welches Wunder ihm - wie einem Heiligen! - gelingen soll: Der Sieg beim Boston Marathon!
„Warmherzig, geduldig und stets wie mit einem Lächeln auf den Lippen erzählt, ist ‚Saint Ralph’ eine Liebeserklärung an das Leben, die Jugend, ihre Träume, die Hoffnung und nichts weniger als die Menschheit, oder besser: die Menschlichkeit. (…) Hinter dem märchen- und klischeehaft schönen, irrealen Vorhang, den der Film entfaltet, schimmert das wirkliche Leben hindurch, als ein Leben, wie es sein könnte, wenn man – ähnlich wie Ralph – alltäglich bereit wäre, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten an Wunder zu glauben.“
(film-dienst)
Mittwoch, 12. Mai 2010, 19 Uhr:
Broken Silence
(Schweiz 1996, 110 Min.)

Ein Kartäusermönch macht sich auf den Weg aus der Schweiz ins ferne Asien. Er wird von seinem Schweigegelübde entbunden, um dort den Pachtvertrag für sein Kloster verlängern zu lassen. Sein Weg wird zu einer abenteuerlichen Odyssee durch Indien, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens inmitten einer chaotischen Welt.
Regisseur Wolfgang Panzer gelang ein erzähltechnisch und inhaltlich außergewöhnlicher Film um kulturelle wie spirituelle Daseinserfahrungen, der zahlreiche geistige und weltliche (Existenz-)Fragen anspricht. Der Film wurde u. a. mit dem “Fliegenden Ochsen” beim Filmfestival Schwerin ausgezeichnet, lief 43 Wochen lang ununterbrochen in München und war Kinotipp der katholischen Filmkritik.
Mittwoch, 12. Mai 2010, 21 Uhr:
Das Leben der Anderen
(Deutschland 2005, 137 Min.)

Ost-Berlin, November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert der DDR-Staat seinen Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung. Der linientreue Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler wird auf den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman und seine Lebensgefährtin, den Theaterstar Christa-Maria Sieland, angesetzt. Höchste politische Kreise stehen hinter dem „operativen Vorgang“. Womit der Stasi-Mann nicht gerechnet hat: Das intime Eindringen in die Welt der Observierten verändert auch den Spitzel. Das Eintauchen in DAS LEBEN DER ANDEREN – in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden – macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann.
„Die Grundgeschichte in "Das Leben der Anderen" ist verrückt und wahr und schön - soll heißen: ganz schön traurig. Der politische Sound ist authentisch, der Plot hat mich bewegt. (…) Ich komme aus dem Staunen gar nicht raus, daß solch ein westlich gewachsener Regie-Neuling wie Donnersmarck mit ein paar arrivierten Schauspielern in den Hauptrollen ein dermaßen realistisches Sittenbild der DDR mit einer wahrscheinlich frei erfundenen Story abliefern konnte. Er hat ja alles das nicht selber erlebt! Und trotzdem kann solch ein junger Mann mitreden! Dieser Westler kann offensichtlich sehr wohl urteilen und auch verurteilen, er kann nicht nur mitreden, sondern sogar aufklären.“
(Wolf Biermann in der WELT)
Ausgezeichnet u. a. mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film 2007.