Filme zum Motto: „Was macht das Leben lebenswert?“

Mittwoch, 10. Januar 2007, 17 und 20 Uhr:
Urlaub vom Leben
(Deutschland 2005, 87 Min.)

Film-Homepage: www.urlaubvomleben.de

Filmplakat

Eines Morgens bekommt der Sparkassen-Angestellte Rolf Köster für eine Woche Urlaub. Er wird weder seiner Frau, noch seinen Kindern davon etwas sagen. Er wird wie üblich morgens das Haus verlassen und zur gewohnten Zeit wieder zurückkehren. Urlaub vom Leben. Zeit für sich:

„Ich weiß nicht, ob ich glücklich bin. Jedenfalls habe ich noch nie über diese Frage genauer nachgedacht. Ich habe eine Familie, ein kleines Haus, einen Job. Was will man mehr? So heißt es doch immer?“

Mittwoch, 7. Februar 2007, 15, 17 und 20 Uhr
Saint Ralph – Wunder sind möglich
(Kanada 2004, 98 Min.)

Kanada, Ende der 1950er Jahre: Der 14jährige Ralph ist ein ganz normaler Teenager und besucht ein katholisches Internat. Sein Vater ist tot, seine Mutter ist ins Koma gefallen. Als eine Krankenschwester ihm sagt, dass nur ein Wunder seine Mutter wieder aufwecken kann, hofft Ralph auf ein solches Wunder. Und bald weiß er, der alles andere als eine Sportskanone ist, auch genau, welches Wunder ihm - wie einem Heiligen! - gelingen soll: Der Sieg beim Boston Marathon!

Mittwoch, 7. März 2007, 17 und 20 Uhr
Elsa & Fred
(Spanien/Argentinien 2005, 108 Min.)

Film-Homepage: www.elsa-und-fred.de

Elsa, die behauptet 77 Jahre alt zu sein, ist ein Teenager "in altem Kleid". Sie ist frech, temperamentvoll, von umwerfendem Charme und lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Fred, eigentlich Alfredo, ihr neuer Wohnungsnachbar, ist tatsächlich 78, gerade Witwer geworden, hypochondrisch veranlagt und eher etwas scheu. Wie ein Wirbelwind bricht Elsa in sein Leben ein, entschlossen, die wertvolle Zeit, die ihr noch bleibt, mit der Liebe ihres Lebens zu genießen. Es verlangt etwas Einsatz, wilde Entschlossenheit und eine ordentliche Portion Mut, aber die beiden verlieben sich ineinander. Wird sie ihren lang gehegten Traum verwirklichen und wie Anita Ekberg in der berühmten Filmszene von "La dolce vita" ihren Geliebten im römischen Brunnen „Fontana di Trevi“ umarmen?

Mittwoch, 4. April 2007, 16.30 (!) und 20 Uhr
Die große Stille
(Deutschland 2005, 162 Min.)

Film-Homepage: www.diegrossestille.de

Die Grande Chartreuse, das Mutterkloster des sehr strengen Karthäuserordens, liegt in den französischen Alpen. „Die große Stille“ ist der erste Film, der jemals über das Leben hinter den Klostermauern gedreht wurde. 16 Jahre vergingen, bis der Dreh von den Mönchen erlaubt wurde.

Der Film ist eine sehr strenge, fast stumme Meditation über das Klosterleben in sehr reiner Form. Keine Musik, bis auf die Gesänge der Mönche, keine Interviews, keine Kommentare, kein zusätzliches Material. Nur der Lauf der Zeit, der Wechsel der Jahreszeiten und das sich stetig wiederholende Element des Tages: das Gebet.

Eine grandiose Reise in die Stille, ein Film als Gebet.

Ausgezeichnet mit dem Europäischen Dokumentarfilmpreis 2006.

Mittwoch, 2. Mai 2007, 17 und 20 Uhr
Das Leben der Anderen
(Deutschland 2005, 137 Min.)

Film-Homepage: www.das-leben-der-anderen.de

Ost-Berlin, November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert der DDR-Staat seinen Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung. Der linientreue Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler wird auf den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman und seine Lebensgefährtin, den Theaterstar Christa-Maria Sieland, angesetzt. Höchste politische Kreise stehen hinter dem „operativen Vorgang“. Womit der Stasi-Mann nicht gerechnet hat: Das intime Eindringen in die Welt der Observierten verändert auch den Spitzel. Das Eintauchen in DAS LEBEN DER ANDEREN – in Liebe, Literatur, freies Denken und Reden – macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann.

Nach den Filmvorstellungen um 17 und 20 Uhr jeweils Gespräch im Kino mit Dr. Ehrhard Neubert, Religionssoziologe und Bürgerrechtler aus Thüringen. Neubert war in der DDR Studentenpfarrer in Weimar und hat in Friedenskreisen mitgearbeitet. Er trug Konflikte aus mit staatlichen und kirchlichen Instanzen im Kontext der Bewegung "Schwerter zu Pflugscharen". Er war nach der Wende Mitglied des "Zentralen Runden Tisches" für den "Demokratischen Aufbruch". Später war Neubert Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des Bürgerbüros zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur. 1997 Fachbereichsleiter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Seit 1998 Vorstandsmitglied der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Das Gespräch mit Ehrhard Neubert ist eine Kooperationsveranstaltung von "Kino & Kirche Bietigheim-Bissingen" mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Bildungswerk Stuttgart

Ausgezeichnet mit sieben Deutschen Filmpreisen 2006 und dem Academy-Award in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film