Mittwoch, 24. Januar 2001, 17 und 20 Uhr
Viehjud Levi
(Deutschland/Schweiz/Österreich 1999)

Zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 1933, ein Tal im Schwarzwald. Wie jedes Jahr kommt der Viehhändler Levi zu Besuch. Es sind nicht allein die Geschäfte, die ihn hierher führen. Er will Lisbeth, die Tochter des Horgerbauern, zur Frau gewinnen. Andere sind vor ihm gekommen: Ein Ingenieur und ein Bautrupp aus Berlin, die den eingestürzten Eisenbahntunnel wieder in Stand setzen. Mit ihnen hat ein neuer Geist Einzug gehalten im Tal ...

Großes Erzählkino von Regisseur Didi Danquart nach einem Theaterstück des im Schwarzwald geborenen Autors Thomas Strittmatter. Ausgezeichnet beim Jerusalem Filmfestival 1999. "Danquart erzählt mehr über das Damals als viele Dokumentarfilme, aber auch genug über das Heute." (taz) Regisseur Didi Danquart wird nach den beiden Vorstellungen um 17 und 20 Uhr anwesend sein und sich den Gespräch mit den Filmzuschauern stellen.

Didi Danquart, geboren 1955 im südbadischen Singen. Ausbildung zum Technischen Zeichner, danach Abitur auf dem zweiten Bildungsweg. In Freiburg Mitbegründer der Medienwerkstatt Freiburg als politisches Videokollektiv. 1983 bis 1988 Dozent für Dokumentarfilm an der DFFB in West-Berlin, daneben Kommissionsmitglied der Duisburger Dokumentarfilmwochen. Für seine Dokumentarfilme wurde Danquart vielfach ausgezeichnet.

Filmographie (Auswahl): Paßt bloß auf (1981), Geisterfahrer (1986), Der Pannwitzblick (1991), Wundbrand - 17 Tage in Sarajewo (1994), Bohai Bohau (1995)

Mittwoch, 7. Februar 2001, 15, 17 und 20 Uhr
Crazy
(Deutschland 2000)

Crazy ist die Geschichte des 16jährigen, halbseitig gelähmten Benjamin. Damit er im fünften Anlauf endlich die Schule schafft, bringen ihn seine Eltern in das Internat Neuseelen. Aber die wesentlichen Lektionen lernt er nach dem Unterricht. Mit seinem Zimmernachbarn Janosch und anderen Jungs macht sich Benjamin auf den Weg zum Erwachsenwerden - und biegt an jeder Ecke falsch ab. Und dann verlieben sich Benjamin und Janosch auch noch gleichzeitig in die hübsche Malen ....

Verfilmung des Erfolgsromans des 16jährigen Benjamin Lebert, der mit seinen Internatserlebnissen zum jüngsten deutschsprachigen Bestseller-Autor aller Zeiten wurde. Filmmusik u.a. von Echt ("Junimond"). "Der Film entwirft eine außergewöhnliche Perspektive auf den gegenwärtigen emotionalen Zustand von 14- bis 16jährigen." (film-dienst)

Mittwoch, 7. März 2001, 20 Uhr
Dead Man Walking - Sein letzter Gang
(USA 1995)

Eine katholische Ordensschwester betreut einen zum Tode verurteilten Liebespaar-Mörder. Er kämpft um sein Leben und beteuert seine Unschuld. Die Schwester nähert sich dem Mann vorurteilslos. Ihre juristischen Bemühungen bleiben erfolglos, aber sie ringt weiter um das Seelenheil des Mannes, der schließlich seine Schuld bekennt und um Vergebung bittet.

Ein aufrüttelnder und hervorragend gespielter Film. Regisseur Tim Robbins beschreibt "nicht nur die Qual des Täters, sondern bezieht das Leid der Opfer in seine Erzählung ein, und er stellt eine ungewöhnlich starke Frau vor, die zwar manchmal an ihrer Aufgabe zu zerbrechen droht, durch ihren Glauben - den Glauben an Gott und an den Menschen - aber immer wieder die Kraft zum Weiterkämpfen findet". (Kinotipp der katholischen Filmkritik im April 1996)

Mittwoch, 4. April 2001, 16 und 20 Uhr
Eine wahre Geschichte - the Straight story
(USA 1999)

Eine unglaubliche, aber wahre Geschichte: 1994 machte sich der 74jährige Alvin Straight mit einem umgebauten Rasenmähertraktor im US-Bundesstaat Iowa auf den Weg nach Wisconsin, um sich mit seinem Bruder zu versöhnen. Mit dem hatte er sich vor Jahren zerstritten, nun ist der Bruder schwer krank. Die Reise auf dem ungewöhnlichen Gefährt wird für den skurrilen Alten zur letzten großen Leidenschaft.

"Dieser Film ist eine Hommage an die Helden der alten Zeiten, als Maschinen noch zischten, qualmten und eigenhändig repariert werden konnten, als Geschwindigkeit nicht Raserei bedeutete und man auf Reisen noch Leute kennen lernen konnte. (...) Regisseur David Lynch beschwört den Wert zusammenhaltender Familien, der individuellen Freiheit und der Nachbarschaftshilfe. (...) Es ist der Film eines glücklichen Menschen." (Nils Minkmar in "DIE ZEIT")